Informationen zu Vergrämungen

Fakten zur Taubenvergrämung

Tauben sind fast überall anzutreffen. Neben den Ringeltauben handelt es sich in den Städten meistens um verwilderte Brieftauben, die aus der Felsentaube gezüchtet wurden. Aufgrund der Abstammung nistet die Stadttaube gerne an felsenähnlichen Stellen wie Fassaden oder in Kirchtürmen und auf Dachböden. In diesen innerstädtischen Plätzen ist das Nahrungsangebot ausreichend groß, dass die Tiere nicht mehr nach natürlichem Futter suchen müssen.

Üblicherweise legt die Stadttaube zwei Eier. Das Nest ist meist eine lose Ansammlung aus wenigen Stöcken, die über die Zeit mit Kot zusammengehalten werden. Um das kleine Gelege auszugleichen ist die Taube in der Lage, bis zu 6-mal im Jahr zu brüten. Nach 14-tägiger Brutzeit, schlüpfen die Küken. Circa 8 Wochen später sind die Tiere ausgewachsen und verlassen das Nest.

Felsentauben sind sehr sozial eingestellt. Die Jungtiere errichten meistens ihr eigenes Nest in der Nähe des elterlichen Nestes. So entstehen innerhalb kurzer Zeit große Kolonien.

Gerade in den innerstädtischen Bereichen sind natürliche Feinde wie Marder, Wanderfalke oder Habicht nur selten vertreten. Eine natürliche Reduktion des Bestandes ist daher nicht mehr gegeben.

Die Taubenvergrämung mit dem Greifvogel

Hier wird der Fluchtinstinkt vor Greifvögel genutzt, um Tauben effektiv zu vertreiben. Die Örtlichkeit wird unattraktiv gemachen. Es reicht aus, dass die Greifvögel für die Tauben sichtbar sind. Teilweise wird der Vogel dafür nur auf der ‚Faust‘ – dem Handschuh – getragen. Alternativ wird die ‚freie Folge’ genutzt. Hier fliegt der Greif dem Falkner hinterher.

Was ausdrücklich nicht gewünscht ist: Die Jagd auf die Tiere. Bei der Vergrämung mit dem Greifvogel geht es immer nur darum, den Tauben den Eindruck zu vermitteln, dass sich ein potenzieller Fressfeind angesiedelt hat. Daher ist es wichtig, die Einsätze zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Tagen durchzuführen. Gegebenenfalls auch mehrmals an einem Tag.

Begleitend dazu sollten die herkömmlichen Vergrämungsmaßnahmen mit Spikes, Spanndraht oder Netzen eingesetzt werden. Denn die Tauben sind so ortstreu, dass sie nach kurzer Zeit die Plätze erneut aufsuchen.

Unsere speziell ausgebildeten Greifvögel (Harris Hawk) können sowohl in innerstädtischen Bereichen als auch in bzw. an Industrieanlagen eingesetzt werden. In den ersten Tagen ist ein täglicher Einsatz empfehlenswert. Im Laufe der ersten Woche wir die Situation zusammen mit den Initiatoren des Einsatzes neu bewertet und das weitere Vorgehen abgestimmt. Aus unserer bisherigen Erfahrung ist die Örtlichkeit nach 10 Einsätzen so unattraktiv, dass sich nur noch wenige Tiere aufhalten.

Die weiteren Maßnahmen werden dann neu abgestimmt. Die Vergrämung mit Greifvögeln ist allerdings keine nachhaltige Vergrämung. Sehen die Tauben einige Zeit keine Greifen, kommen sie zurück. Die alten Plätze werden wiederbezogen, sollten zwischenzeitlich keine herkömmlichen Vergrämungen eingerichtet worden sein.